IMP: AbsolventInnen geehrt
Die ersten Teilnehmenden des von der Universität Konstanz angebotenen Kontaktstudiums „Informatik Mathematik Physik (IMP)“ haben das einjährige Weiterbildungsangebot für Lehrerinnen und Lehrer erfolgreich abgeschlossen. Die 17 besten Absolventinnen und Absolventen erhielten ihr Zertifikat im Rahmen eines kleinen Festaktes im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Stuttgart. Das Kontaktstudium birgt zudem Transferpotenzial für die universitäre Lehre, etwa in Bezug auf den geplanten Konstanzer Advanced Data and Information Literacy Track für Studierende aller Fachrichtungen.
Insgesamt haben rund 200 Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Baden-Württemberg das neue, Bologna-kompatible Kontaktstudium „Informatik Mathematik Physik (IMP)“ erfolgreich abgeschlossen. Als Fortbildungsmaßnahme für Lehrkräfte an allgemein bildenden Schulen bereitet das Kontaktstudium IMP vor dem Hintergrund des aktuellen Lehrkräftemangels in der Informatik fachfremde Lehrerinnen und Lehrer auf ihren künftigen Unterricht des Profilfachs „Informatik Mathematik Physik“ beziehungsweise des Wahlfachs Informatik vor. Das Kontaktstudium vermittelt im Blended Learning-Format, in dem sich E-Learning-Phasen mit Präsenzphasen an der Universität Konstanz und weiteren Standorten abwechseln, die nötigen fachwissenschaftlichen Grundlagen für den Informatik-Unterricht.
Im Rahmen eines Festaktes wurden am 10. Juli 2019 in Stuttgart die 17 besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Staatssekretär Volker Schebesta MdL geehrt. Sie hatten in der Abschlussklausur Ende Juni die höchste Punktzahl erreicht oder über den gesamten Studienzeitraum hinweg die meisten Punkte in den Übungen erzielt.
Das Kontaktstudium wird von der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Konstanz angeboten und vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg gefördert. Wissenschaftlich geleitet wird es von Prof. Dr. Michael Grossniklaus und Dr. Barbara Pampel vom Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft. Pro Jahrgang stehen rund 200 Plätze für Lehrkräfte an Gymnasien, Gemeinschaftsschulen sowie Haupt-, Werkreal- und Realschulen zur Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage wurde das Kontaktstudium bereits im ersten Durchgang um 30 Plätze aufgestockt. Mit Start im September werden auch Lehrkräfte aus dem beruflichen Bereich teilnehmen. Insgesamt sind vier Durchgänge bis zum Schuljahr 2021/2022 geplant. Auch wird das Kontaktstudium in enger Abstimmung mit dem neu gegründeten Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL) kontinuierlich weiterentwickelt.
Das Profilfach „Informatik Mathematik Physik (IMP)“ war zum aktuellen Schuljahr an Gymnasien eingeführt worden. Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird es auch an Gemeinschaftsschulen angeboten. Haupt-, Werkreal- und Realschulen bieten ab 2019/2020 das neue Wahlfach Informatik an.
Positive Auswirkungen auf die universitäre Lehre
Die Lehramtsstudierenden an der Universität Konstanz werden direkt in die Gestaltung des Weiterbildungsangebotes eingebunden: Studentische Tutorinnen und Tutoren aus dem Bachelor of Education Informatik betreuen die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer in den Präsenzphasen und über ein online zur Verfügung stehendes Diskussionsforum, sie korrigieren und kommentieren die eingesandten Übungen und geben Feedback zu den Lerninhalten und ihrer Vermittlung. Sie sind an der Anfertigung von Lehrvideos und digital bereitgestellten Materialien beteiligt und profitieren in der Fachdidaktik-Lehrveranstaltung direkt davon, dass die Erfahrungen aus dem Kontaktstudium IMP in die universitäre Lehre einfließen und dort diskutiert werden. „Die enge Verzahnung von Kontaktstudium, Fachdidaktik und Grundvorlesung führt zu Synergieeffekten, die dadurch potenziert werden, dass alle Angebote von Beginn an zentral organisiert sind. Das Lehrkonzept lässt sich leicht modifizieren und auf andere Themengebiete und Fachrichtungen übertragen und erleichtert es auch in weniger medienaffinen Fächern, digitales Lernen auf einem professionellen Level studierendennah umzusetzen“, so Prof. Dr. Michael Grossniklaus, wissenschaftlicher Leiter des Kontaktstudiums.
Ausgewählte Inhalte und das Format des Kontaktstudiums IMP sollen künftig unter anderem als Grundlage für den an der Universität Konstanz geplanten Advanced Data and Information Literacy Track dienen, der zur Förderung der Daten- und Informationskompetenz von Studierenden aller Fachrichtungen eingerichtet werden soll. Der Track wird Schlüsselkompetenzen in Datenanalyse und zu damit verbundenen ethischen, rechtlichen, sozialen und theoretischen Gesichtspunkten vermitteln: Wie Computer programmiert werden, wie Daten gesammelt, analysiert und zur Anwendung gebracht werden und welche gesellschaftlichen Fragestellungen Datenanwendungen mit sich bringen. Der praxisorientierte Track wird so für wissenschaftliche und gesellschaftliche Anwendungsbereiche von Daten qualifizieren.